Dieser Beitrag wurde am 26. September 2014 veröffentlicht und zuletzt am 28. September 2020 von Sascha aktualisiert

Ein kurzes Vergnügen!

Oder… „Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt“ sagt man ja so schön. Nach lästiger Erkältung mit Antibiotikahammer entschied ich mich trotzdem an den Wörthersee zu fahren, gebucht war schließlich gebucht und stornieren wäre teuer geworden. Eine Versicherung hatte ich nicht abgeschlossen…warum auch. Hatte eh nicht vor zu kneifen.

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Die Anreise

So fuhr ich also in aller Frühe am Montag morgen in Richtung Kärnten und quälte mich über die A8 (Horrorautobahn….eine einzige Baustelle). Dank meinem Navi dass mich vor jedem Stau, stockendem Verkehr oder Baustelle warnte wurde meine laute Musik ca. alle 5 Minuten durch eine Ansage unterbrochen….. Super nervig diese Autobahn. Als ich dann endlich um 16:00 an der Pension ankam war ich heilfroh aus dem Auto raus zu sein. Ich hatte es vermieden Pausen zu machen und war bis auf eine Frühstückspause durch gefahren.

Kurz eingecheckt, etwas eingekauft und mein Prepaid Guthaben für das Ösi-Netz aufgeladen. Kurz geärgert, dass der Datentarif nicht funzte und mich dann erinnert dass man da ja noch was manuell einstellen musste….ja ja deutsches Handy in Ösi-Netz….Ich ging relativ früh ins Bett um am nächsten Tag fit für meine Karawankentour zu sein.

Und los gehts!

Am nächsten Morgen klingelt mein Wecker früh, zu früh für mich und ich blieb noch etwas liegen. Bei allem Ehrgeiz, ich hatte Urlaub!
Um halb acht, eine halbe Stunde bevor es theoretisch Frühstück gab, fuhr ich los zum Startpunkt nach Rosenbach.

Laut Wanderkompass.de beginnt der Wanderweg am Gh Matschnig und verläuft zu Beginn über eine Forststraße. Merke; Gh heißt mit nichten Gemeindehaus sondern Gasthaus…. Das erklärt auch warum ich kein Gemeindehaus fand…. es fing schon wieder an….Österreich, seine Wanderwege und ich.
An der großen Infotafel startet der Wanderweg, allerdings ist dort weit und breit erst mal keine Forststraße zu sehen und so rätselte ich kurz wo genau der Einstieg ist. Karten ohne Nordpfeil sind einfach Mist…
Ich fand dann scheinbar doch den Weg und gelangte nach ca. 2 km auf Asphalt am Stauwehr Bärental. Eine vollautomatische Anlage zu den Abfluß der Gebirgsbäche regelt. Schon hier war ich beeindruckt von der Klarheit des Wassers und der Sauberkeit der Steine im „Flußbett“.

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Die altbekannten Schilder mit den Wegesangaben, kannte ich noch vom letzten Jahr. Der Rosenbachsattel war mein anvisiertes Ziel.

Der Wanderführer hatte mich ja im Prinzip schon vor dieser ersten Etappe gewarnt:

Parkplatz in Rosenbach beim Gh. Matschnig führt der Wanderweg über die markierte Forststraße (Wegweiser Rosenbachsattel) weiter den Bärengraben hinauf Richtung Rosenbachsattel (den Weg Richtung Bertahütte rechts liegen lassend).

Etwas Forststraße sollte mir aber die Laune nicht vermiesen. Immerhin ist die Aussicht hier deutlich spektakulärer als daheim.

die Tatsache, dass Forststraßen in den Karawanken keine flauschig weichen Waldwege sind wie bei uns störte mich nicht. Das hatte ich im Gebirge ja auch erwartet und mit den passenden Schuhen auch entsprechend vorgesorgt. Das 1000 Hm auf knapp 11 km aber so steil werden würden hatte ich verdrängt. Immer wieder musste ich gehen denn bis zu 143 Hm / km sind für mich als Mittelgebirgler einfach nicht mehr laufbar.

Aber auch von der kraftraubenden Steigung ließ ich mir den Spaß nicht nehmen denn zum Trailrunning oder Ultragelaufe gehört je nach Gelände eben auch das Wandern dazu….in meiner Leistungsklasse. Das Wandern muss auch trainiert werden und so versuchte ich zwar wandernd aber doch so flott wie möglich die Forststraße nach oben zu kommen.


Anders als bei uns daheim war das Tal, das Bärental bzw. der Bärengraben schon ordentlich tief so, dass man links und rechts schon fast einen steifen Nacken bekommt wenn man nach oben schaut.
Geröllfelder ließen immer wieder erahnen was hier für Gefahren drohen, wenn das Wetter lange Zeit nass und regenreich ist. Überall sah man Schneisen im Wald.

Trotz des eigentlich tollen und sonnigen Wetters war es mit unter 10 Grad ziemlich frisch so dass ich nach 2 km bereits wieder die Jacke an hatte und diese dann auch nicht mehr auszog. Auf über 1000 m. ü.N. wehte ein ganz ordentlicher Wind der mit jedem Meter nach oben auch etwas kühler und stärker wurde. Es ist ganz eindeutig Herbst. An den Stellen wo die Sonne noch nicht hin kam, lag auch schon der Reif auf der Natur.

Als Neuling in den Bergen musste ich schon mal kurz an diesem Schild inne halten und an das Kreuz ein paar Kilometer vorher denken. Keine Ahnung ob die Gefahr um diese Jahreszeit so real ist, aber ich sperrte jedenfalls die Augen und Ohren auf auf meinem weiteren Weg.

und auch das kommt da oben mal vor….kommste um eine Kurve steht da ein Rindvieh….haben wir uns wohl beide in dem Moment gedacht.

Als ich dann plötzlich vor der Roschitzalm stand kam mir zum ersten Mal der Gedanke dass ich hier eventuell nicht ganz richtig sein könnte…. der Nette Almbauer wollte mir dann zwar erklären wie ich wieder auf den Wanderweg komme, da ich aber schon fast 3 Stunden in eine Richtung unterwegs war lief ich wieder Richtung Auto. Ich hatte mir am Morgen ein Zeitlimit vom 6 Stunden für den Tag gesetzt und wollte nach 3 Stunden dann eben wieder umdrehen um mir etwas Kraft für die geplante Umrundung des Wörthersees aufzusparen.

Ich lief also mit einer Mischung aus Enttäuschung, weil ich eigentlich zumindest die erste Etappe beenden wollte und Begeisterung wegen der Landschaft die Forsttraße wieder hinunter. Irgendwo musste ich eine Abzweigung verpasst haben denn eigentlich hätte ich überhaupt nicht an dem Bauernhof rauskommen sollen. Eine Karte hatte ich natürlich nicht dabei.
Als ich dann nach ein paar Kilometern auf den Abzweig traf, packte mich trotz mittlerweile schmerzenden Knie wieder die Lust doch noch auf den Kogel zu steigen. Ich hatte gehofft, dass das quasi der direkte Weg zu den Gipfel sein würde…

Ich kämpfte mich also nach oben um nach 200 Höhenmetern wieder auf der Forststraße zu stehen…. da war es dann vollkommen vorbei und ich lief wieder runter. Es sollten immerhin noch knapp 7 km bergab auf mich warten.

Ich hielt immer wieder Inne und lauschte der Natur…es war angenehm ruhig und bis auf den Wind, vereinzelte Schreie von Vögeln und dem Knacken der Bäume war absolut nichts zu hören. Einfach genial die Stille.

Als ich dann nach 4 Stunden wieder am Stauwehr ankam war das Wasser alles andere als klar und sauber. Ich musste sofort wieder an die beiden Schilder weiter oben denken. Hangrutschgefahr und Lawinen…..da schien wohl irgendwo weiter oben etwas ins Rutschen geraten zu sein.

Nach dem Lauf spürte ich ganz deutlich, dass mein rechtes Knie irgendwie gereizt war. Schon bei meinem letzten Lauf mit den selben Schuhen hatte ich diesen Schmerz gespürt so dass ich mir für den Pfalz Trail wohl ein anderes Paar aussuchen muss.

Als ich jetzt im Nachhinein mal die Originaletappe mit dem verglichen habe was ich da gelaufen bin, habe ich festgestellt dass da ein großer Unterschied besteht…der Track auf der Garmin wurde mir leider nicht angezeigt so dass ich nach den rot-weiß-rot Markierungen gelaufen bin, die aber scheinbar nicht ganz 100% mit den Markierungen der ersten Etappe übereinstimmen. Andere habe ich aber nicht gesehen. Mit knapp 27 km und +/- 1300 hm war es aber doch ein ganz ordentlicher Lauf und abgesehen von allen Zahlen auch wunderbar entspannend.

Der Panoramaweg Südalpen ist mit seinen 17 Etappen und 229 km ein Fernwanderweg den ich vor gut zwei Wochen „entdeckt“ habe.

Ich muss sagen, so grundsätzlich würde mich die volle Distanz ja schon reizen…. 17 Tage wären da zwar etwas lange, aber mit maximal 8-10 Tagen sollte man da hin kommen. So 30 oder 40 km pro Tag sollten relativ locker machbar sein…. Tja und so ergibt sich das nächste Projekt für die Zeit wenn die Kinder aus dem Haus sind ;)

Was die Ausrüstung angeht war ich dieses Mal bis auf meine Schuhwahl komplett zufrieden. Die Klamotten von Thr33ky sind einfach extrem bequem und das neue Radtrikot „Neon Knight“ ist einfach ideal zum Laufen.

Im Vorfeld hatte ich mir noch einen günstigen Rucksack für die Tour in den Karawanken gekauft, da ich mich aber voll und ganz auf das Vest Pack von Orange Mud verlassen hatte war der Kauf recht unnötig. Dank Vest Pack und Handheld hatte ich genug Flüssigkeit bei mir. Mein Plan war es unterwegs an den Gebirgsbächen aufzufüllen. Da ich aber nur 4 Stunden unterwegs war, war das nicht nötig.

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Sascha Rupp

Sascha Rupp

Ich laufe gerne weit und lange, mittlerweile fast ausschließlich abseits der Straße und meist weit weg von Asphalt. Trailrunning ist meine Art zu laufen, denn auf dem Trail oder im Wald, da finde ich Ruhe und Entspannung. An Bestzeiten bin ich nicht interessiert, Distanz ist, was mich reizt.View Author posts

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