Dieser Beitrag wurde am 13. Dezember 2016 veröffentlicht und zuletzt am 31. Oktober 2022 von Sascha aktualisiert

VP3 bis Ziel

Wir brachen also wohl oder übel wieder auf und verließen den VP. Ab hier kannte ich die Strecke im Grunde schon denn hier verläuft der Rheinsteig Extremlauf. Jetzt nachdem ich hier sitze und den Kleinen KoBoLt gefinished habe muss ich in de Tat etwas über das „Extremlauf“ lächeln. Der RHEX ist ein toller Lauf, aber extrem… nunja :)

- Anzeige -

Quasi direkt nach dem VP3 geht es hoch auf den Drachenfels und wenn ich schreibe hoch, dann meine ich auch hoch. Der Anstieg machte uns noch mal ordentlich zu schaffen, daran änderte auch die Treppen nichts. Dafür wäre die Aussicht am Tag und bei schönem Wetter echt lohnen gewesen, so war sie etwas eingeschränkt.

Da Frau Laufstrumpf weiter lief ohne die Aussicht zu bestaunen, musste ich dieses Panorama machen. Eingeholt habe ich sie dann auch erst wieder unten hinter der Bahnstation. Interessanteweise kann ich mich nicht daran erinnern dort oben am Drachenfels überholt worden zu sein (ich war allerdings auch mit dem Handy beschäftigt), unten lief ich dann allerdings auf unsere zwei Langzeitverfolger auf und spurtete an ihnen in Richtung Frau Laufstrumpf vorbei. Da es leicht bergauf ging, ging das auch schmerzfrei. War ein gutes Gefühl so spät im „Rennen“ dann eigentlich doch noch schnell laufen zu können. Überhaupt ging sowohl bergauf laufen als auch flottes Gehen noch immer recht gut.  Wären da nur die Schmerzen in den Füßen nicht gewesen. Aber irgendwas ist ja immer und das gehört eben auch zu den Faktoren die einen Rennverlauf auf 100 km bestimmen können. Da hilft dann im Zweifelsfall alles Training der Welt nicht.

Mittlerweile wurde es dann auch schon wieder hell und wir befanden uns wie gesagt in für mich bekanntem Terrain. Das half mir insofern dass ich wusste dass wir es bald geschafft hatten und so konnte ich dass dann auch weitergeben. Die Anstiege des RHEX wurden zu Abstiegen und umgekehrt, mir machte das zu diesem Zeitpunkt nichts mehr aus. Es spielte keine Rolle mehr ob es hoch ging oder flach war.  Wir gingen eh nur noch, lediglich runter tat wie „gewohnt“ weh. Wir trafen auf immer mehr Spaziergänger, Jogger und Nordic Walker die uns wohl irgendwie alle musterten. Wir sahen mit Sicherheit nicht mehr ganz frisch aus und rochen auch entsprechend. Zu erkennen was wir darstellen sollten fiel bestimmt auch schwer, am Tempo hätte man es zumindest nicht mehr erkennen können ob wir Wanderer oder Läufer waren. Als wir dann am ehemaligen Start des Rhex waren, tauchten unsere Verfolger wieder hinter uns auf und wir wollten uns unter keinen Umständen noch mal überholen lassen so dass wir das Tempo noch mal etwas anzogen, die Kurven enger machten und den einen oder anderen „Sprint“ einlegten.

Kurz vor dem Ziel stand dann auch schon Constanze (die ich bis dato nur vom Namen kannte) und wies uns die letzten Meter.

- Anzeige -

Nach 22 Stunden und um die 3o Minuten (glaube ich) kamen wir beiden überglücklich aber ziemlich im Einer ins Ziel und wurden von den Anwesenden beklatscht. Auch etwas was ich so nur von dieser Art Veranstaltungen kenne, wenn du relativ kurz vor Zielschluss bei einem x-beliebigen 10 er oder Marathon ins Ziel einläufst, musst du Glück haben dass der Moderator noch anwesend ist und du dein Zielbier bekommst. Hier saßen und lagen die restliche Finisher in der Halle und applaudierten jedem der ins Ziel kam.

Auch im Ziel wieder ein hervorragender Service vom Orga Team, denn wir hatten uns gerade hingesetzt als glaube ich Michael zu uns kam und uns fragte was er uns denn Gutes tun könne. So bekamen wir dann auch jeder einen Kaffee gebracht, nur trinken mussten wir selbst.

kleiner-kobolt-finish
Geduscht, glücklich und ziemlich müde.

Kurz nach uns kam dann auch Udo ins Ziel, er war einer der Kobolde und lief die 140 km. Glückwunsch zum Finish und ich hoffe die Blasen waren nicht ganz so dramatisch wie sie sich angefühlt haben.

Als ich nach der Dusche dann meine Sachen ins Auto räumte, lief ein etwas verwirrt aussehender Läufer auf der anderen Straßenseite. Auf den ersten Blick sah er aus wie jemanden den ich kenne und sehr schätze, eine recht typische X-Bionic Hose und die rote Kappe auf dem Kopf. Ich rief ihm zu und zeigte Richtung Ziel, er hob die Hand, bedankte sich und lief ins Ziel. Als ich dann im Zielraum stand erkannte ich ihn, es war Tom Eller. Er war recht spontan bei den Glorreichen 7 gestartet und hatte das Ding auch gefinished. Dir herzliche Glückwünsche Tom!

Meine allerherzlichsten Glückwünsche gehen allerdings an dich Frau Laufstrumpf. Du hast gekämpft, gebissen und gesiegt. Du hattest definitiv keinen guten Tag, bist trotzdem aus eigener Kraft ins Ziel gekommen und hast dir für deinen ersten 100 er keinen leichten Lauf ausgesucht. An guten Tagen kann jeder einen leichten Lauf erfolgreich beenden, an schlechten Tagen einen solchen Brocken wie den Kleinen KoBoLt zu besiegen schafft lange nicht jeder.

Bedanken möchte ich mich herzlichst bei allen Helfern und dem Orga Team des KoBoLt. Egal an welchem VP ich ankam, ich kam mir immer äußerst willkommen und gut versorgt vor. Vielen Dank dafür dass ihr euch wegen uns die Nacht um die Ohren geschlagen habt.

Danke auch an Boris der uns wenn ich das richtig in Erinnerung habe ein oder zwei Mal zurück gepfiffen hat als wir drauf und dran waren uns zu verlaufen.

Mein Fazit zu dieser Veranstaltung fällt absolut positiv aus, die Strecke ist hart und schön. Das Drumherum ist so gestaltet dass man als Teilnehmer nur noch laufen und sich keine weiteren Gedanken machen muss.

Noch bevor dieser Bericht hier fertig geschrieben ist, habe ich offizielles Interesse für den KoBoLt 2017 bekundet…und das obwohl mir noch immer die Füße wehtun.

Im nächsten und letzten Teil erzähle ich euch etwas über den ganzen technischen Kram drumherum. Sprich meine Ausrüstung, Ernährung, meine Erkenntnisse nach dem Lauf und was ich an Verbesserungspotential sehe.

- Anzeige -

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Sascha Rupp

Sascha Rupp

Ich laufe gerne weit und lange, mittlerweile fast ausschließlich abseits der Straße und meist weit weg von Asphalt. Trailrunning ist meine Art zu laufen, denn auf dem Trail oder im Wald, da finde ich Ruhe und Entspannung. An Bestzeiten bin ich nicht interessiert, Distanz ist, was mich reizt.Autorenbeiträge anzeigen

Den Artikel „Kleiner KoBoLt – gemeinsam stark! Teil 4 Ins Ziel haben wir dank der Unterstützung unserer Mitglieder schreiben können. Wenn es dir gefallen hat, würden wir uns freuen, wenn auch du uns bei Steady unterstützt. Dann können wir in Zukunft noch mehr davon produzieren