Wenn Töten zum Sport wird!
Disclaimer. Ursprünglich stammt dieser Artikel über den Boycott von Under Armour aus dem Jahr 2016. Nach einem Umzug des Blogs ist er allerdings verloren gegangen, so dass ich ihn jetzt im Jahr 2020 neu erstellt habe. Der Text entspricht allerdings zu 99% dem alten Original.
Ihr alle kennt sehr wahrscheinlich die Marke Under Armour. Eine US amerikanische Sport und Lifestylemarke die in den deutschen Markt drängt. Den einen oder anderen Testbericht ihrer Produkte findet man auch schon in der Bloglandschaft und auch das Trail Magazin hat schon ihre „Fatbike“ Schuhe getestet. Auf den ersten Blick eine Marke wie jede andere, eine Marke die man als Trailrunner und Läufer gerne mal ausprobieren kann. Immerhin laufen die Profis des FC St. Pauli auch in Under Armour Klamotten auf dem Platz rum und das tun sie auch im Jahr 2020 noch immer.
Dieser Verein galt für mich immer so ein wenig als moralische Instanz und ist quasi mein Zweitverein dem ich seit Jahren die Daumen drücke. Was aber viele nicht wissen ist, dass dieser Sportartikelhersteller eng mit den Armeen dieser Welt verbunden ist und diese beliefert. Für mich als Ex-Soldat soweit kein Problem, denn ich weiß dass speziell unsere Armee nicht so ganz optimal ausgestattet ist was die persönliche Ausrüstung angeht. Mit dem Engagement im Militärsektor konnte ich aber im Grunde ganz gut leben, hatte aber dennoch nie vor diese Marke zu unterstützen.
Töten als (kranker) Sport – Under Armour Hunting Unit
Was ich gestern lesen musste hat mich in meiner Meinung allerdings noch bestärkt. Dominik von sportbleibtmord.de hat in seinem aktuellen Artikel zum Boykott dieser Marke aufgerufen, denn Under Armour hat bei ihm Hausverbot und das aus einem guten Grund wie ich finde.
Schau dir am Besten den Artikel und Aufruf von Dominik an!
Bilder wie diese finden sich zuhauf unter dem Twitteraccount der Hunting Unit von Under Armour. Leider ist dieser mittlerweile geschützt, so dass die Bilder dort nur einem ausgewählten Followerkreis zugänglich sind.
Auch wenn ich persönlich auf Fleisch in meiner Ernährung verzichte, soll gerne jeder das essen worauf er Lust hat. Ich missioniere mein Umfeld nicht. Solange es Menschen gibt, die weiterhin Fleisch essen, werden auch Tiere dafür getötet werden müssen. Finde ich persönlich nicht so toll, ist aber so und ich werde es nicht ändern können.
Was ich aber absolut nicht verstehen kann, ist wie man Lebenwesen aus Spaß, als Sport töten kann. Wie ein Sportartikelhersteller sich in dieser „Sport“ Sparte engagieren kann, will mir nicht in den Kopf.
Es ist etwas anderes ob ich Soldaten ausrüste die ihren Job machen müssen (der nicht jedem gefallen muss, aber leider notwendig ist) oder Menschen die passende Kleidung gebe damit sie effizienter Tiere töten können. In ihrer Freizeit, aus Spaß, weil es so toll ist. Ich halte es da auch zukünftig so wie Dominik.
Weitere Marken im Under Armour Kosmos
MyFitnessPal – Fitness und Kalorientracker App.
Neben der Kernmarke Under Armour, gehört auch der durchaus beliebte FitnessTracker MyFitnessPal zur Under Armour. Sehr schade, denn die App bzw. das Portal ist durchaus sehr brauchbar und kommt mit einer großen Lebensmitteldatenbank daher.
Wie es scheint, hat Under Armour die Marke MyFitnessPal 2020 für einen Transaktionswert von 345 Millionen weiterverkauft. Warum man soviel Geld für eine App bezahlen sollte? Ganz einfach, MyFitnessPal brachte den neuen Käufern über 200 Millionen Nutzer ein.
MapMayRun
Mit MapMyRun ist UA mit einer eigenen App auch im Markt der Trainings Apps vertreten, die aufgekaufte App Endomondo hatte somit lange Zeit einen internen Konkurrenten.
Endomondo Trainings App
In den Anfangstagen dieser App war ich dort ebenfalls Nutzer und aktiv, leider wurde Endomondo dann irgendwann auch von UA gekauft. Result der Geschichte, Endomondo wird am 31.12.2020 seinen Dienst einstellen. Under Armour hat die sympathische Trainings App also endgültig erlegt.
Zur Petition.
https://www.change.org/p/boycott-under-armour-for-promoting-hunting
Dieser Beitrag wurde am 18. Februar 2020 veröffentlicht und zuletzt am 6. Juli 2021 von Sascha aktualisiert
Hey Sascha,
sehe ich ganz genau so wie Du – irgendwie finde ich die Klamotten von denen ab und an ganz reizvoll (ich sehe oft, gerade im Fitness-/Kraftsport Leute mit UA-Klamotten) , aber solange UA so handelt wie bisher, ist die gesamte Marke für mich ein absolutes no go. Und ich weise auch meine Mitläufer_innen ständig darauf hin…
Grüße
Jörn
Hi Jörn,
„leider“ hat UA tatsächlich gute Funktionsbekleidung, das stimmt.
Ich hoffe ja, dass sie irgendwann due UAHunt Sektion fallen lassen, aber groß ist die Hoffnung ehrlich gesagt nicht. Bis dahin bleibt denke ich nichts anderes, als immer wieder auf den Umstand hinzuweisen. Die allermeisten Käufer wissen das eben leider nicht.
Grüße
Sascha
Schade, das Garmin mit under armor kooperiert. Kalorienaufnahme funktioniert bei Connect leider nur via myfittnesspal…
Moin Hendrik,
das wusste ich nicht. Das ist natürlich schade…Myfitnesspal ist allerdings auch echt gut, da ändert auch die Übernahme durch UA nichts dran. :(
Servus Sascha,
ich verstehe es auch einfach nicht. Es ist ja nicht so als wenn es nicht so viele schöne Alternativen gibt. Da ist für alle etwas dabei. Aber scheinbar gibt diese eine Firma gerade im ganz großen Stil Geld dafür aus, so präsent wie möglich zu sein und manche sind da einfach nur blind.
Beste Grüße,
Carsten
Marketing ist halt King. Die Verbindung zum Militär dürfte hier in Deutschland ja noch bekannt sein, die Hunting Unit ist es eben nicht. Ich bin mir sicher, dass wenn mehr Leute davon wissen würden, UA noch soviel Geld ins Marketing stecken könnte…kaufen würde es trotzdem weniger. Ich hoffe es zumindest.
Hallo Sascha,
das Thema ist mir schon seit vielen Jahren bekannt und in meinem ganzen Haushalt gibt es kein Produkt dieser Marke.
Es ist aber durchaus wichtig immer wieder darauf hinzuweisen.
Grüße
Martin
Hi Martin,
der ursprüngliche Artikel ist ja von 2016 und weil es die Tage wieder hochgeploppt ist, habe ich ihn quasi reaktiviert. So lange die Firma da nichts dran ändert, sollte darauf immer und immer wieder hingewiesen werden. Wer damit keine Probleme hat, kann die Marke ja weiterhin kaufen. Die Produkte werden dadurch ja nicht schlechter, nur eben moralisch für mich nicht akzeptabel.