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Dieser Beitrag wurde am 17. Oktober 2022 veröffentlicht und zuletzt am 31. Oktober 2022 von Sascha aktualisiert

Stirnlampen gehören im Winter für jeden Trail Läufer zur Pflichtausrüstung, denn sie sorgen sowohl für Licht als auch für Sicherheit und Sichtbarkeit bei deinem Lauf. So sieht man nicht nur, was vor einem auf dem Trail liegt, sondern man wird eben schnell von Autofahrern und anderen Menschen gesehen.

Bei vielen Ultraveranstaltungen gehören Stirnlampen außerdem zur Pflichtausrüstung, die die Veranstalter vorgeben. Nachtläufe wie der kleiner-KoBoLT wären ohne Stirnlampe (oder Lampe allgemein) überhaupt nicht machbar.

Der Markt der LED Stirnlampen für Läufer ist groß und jeder, der schon mal auf der Suche nach der passenden Lampe war, wird das bestätigen können. Egal, ob Ledlenser, Petzl, Black Diamond, Lupine, Armytek oder Neulinge wie Luma, die Zahl der Firmen, die in dem Segment vertreten sind, ist riesig.

Ich möchte euch in diesem Beitrag ein paar Anhaltspunkte geben, worauf man meiner Meinung nach beim Kauf einer Stirnlampe achten sollte und am Ende des Beitrages auch eine Handvoll Lampen vorstellen.

Das Wichtigste in Kürze: So findest du die richtige Stirnlampe!

  • Achte auf einen bequemen Sitz der Stirnlampe und darauf, dass die Lampe nicht zu schwer ist.
  • Läufst du hauptsächlich auf unbeleuchteten Wegen oder im Wald, dann empfiehlt sich eine Lampe mit hoher Lichtstärke. Es ist immer gut, noch etwas Leuchtkraft als Reserve zu haben. Meine Devise: Besser haben als brauchen.
  • Wer bei jedem Wetter läuft, wählt eine zuverlässig wasserfeste Stirnlampe, achte auf mindestens IPX4.
  • Eine Batterieladeanzeige ist mehr als nur „nice to have“
  • Akku betrieben Lampen sind schonender zur Umwelt und deinem Geldbeutel.
  • Denke an einen Ersatzakku, er macht dir das Handling mit der Lampe um einiges einfacher

Eine gute Stirnlampe trägt sich bequem!

Die beste und hellste LED Stirnlampe hilft dir nicht wirklich weiter, wenn sie nicht gut und bequem auf deinem Kopf sitzt. Achte beim Kauf also auf einen guten Tragekomfort, denn wie auch Laufschuhe und Laufrucksäcke trägst du die Lampe unter Umständen mehrere Stunden am Stück. Die Stirnlampe sollte weder vorn am Lampenkopf noch hinten am Akkupack (falls vorhanden) unangenehm drücken, denn Druck verursacht mitunter Kopfschmerzen. Ein zu schwerer Lampenkopf oder unpassender Sitz lässt die Lampe hin und her hüpfen und du kannst den Lichtkegel nur schwer auf deinem Trail halten, im schlimmsten Fall übersiehst du eine Wurzel oder einen Stein und stürzt.

Schwerer Stirnlampen (die dann meist auch leistungsstärker sind) haben in der Regel ein weiteres elastisches Band, das mittig über den Kopf verläuft und für Stabilität sorgen soll. Ob eine Kopflampe also ein solches zusätzliches Band hat, gibt dir schon mal einen Anhalt zum Gewicht der Lampe.

Die wichtigsten Fragen zu Stirnlampen im Überblick

Wie viel Lumen sollte eine Stirnlampe fürs Laufen haben?

Wie viel Lumen eine LED Stirnlampe haben sollte, hängt natürlich stark von ihrem Einsatzzweck, sprich deiner Laufstrecke ab. Läufst du in der Regel eher auf beleuchteten Strecken oder wenig technischen Feld- und Wirtschaftswegen, dann dürften bereits 100–200 Lumen ausreichend sein. Auf Trails durch dunkle Wälder oder technische Passagen, kann man meiner Erfahrung nach nicht genug Lumen haben. Ich habe hier gute Erfahrungen mit Lampen um die 500–600 Lumen gemacht.

Welche Rolle spielt der Lichtkegel bei einer Stirnlampe?

Jede Stirnlampe erzeugt einen logischerweise einen nach vorn gerichteten Lichtkegel. Wie weit dieser Kegel die Strecke ausleuchten sollte, ist zum Teil auch eine Frage des Geschmacks und des Tempos. Lampen für den Betrieb am Fahrrad müssen in der Regel die Umgebung weiter ausleuchten als eine Lampe für uns Läufer. Was in 100 Meter Entfernung vor uns auf dem Trail passiert, ist in der Regel nicht immer wichtig. Wichtig wird das oft erst, wenn man Streckenmarkierungen sucht und sich an diesen orientieren muss.
In meinen Augen ist es wichtiger, dass auch die Umgebung links und rechts der Strecke erhellt ist, um auch Hindernisse, die in die Strecke ragen, besser sehen zu können. Bei einigen Stirnlampen kannst du die Fokussierung des Lichtkegels aber auch einstellen. Gute Stirnlampen kannst du außerdem nach oben und unten justieren, um so entscheiden zu können, ob du lieber den Weg direkt vor dir oder ein wenig weiter weg ausleuchten möchtest. Je nach Tempo und Terrain kann beides notwendig sein.

Was ist besser, Akku oder Batterien?

Diese Frage ist abermals nicht leicht zu beantworten. Während man handelsübliche Batterien (und auch Akkus) im Zweifelsfall an jeder Tankstelle bekommt und schnell austauschen kann, bieten integrierte Akkus oder Akkus mit spezieller Bauform oft mehr Leistung. In der Regel werden batteriebetriebene Stirnlampen, mit AA Mignon oder AAA Micro Batterien man auch sonst im Haushalt nutzen kann, befeuert. Stirnlampen mit speziellen Akkus oder integrierter Energieversorgung werden meist mittels USB-Kabel geladen. Hat man nur einen Akku oder ist dieser sogar festverbaut, muss man immer darauf achten, dass die Lampe einen entsprechenden Ladestand hat, wenn man sie nutzen und nicht plötzlich im Dunklen stehen möchte.

Auch wenn ich lange Zeit auf eine Stirnlampe mit handelsüblichen Batterien gesetzt habe (und damit auch gut zurechtkam), würde ich mittlerweile jedem zu einer Stirnlampe mit (Hochleistungs-) Akkus raten. Durch den Einsatz von Akkus schonst du nicht nur deinen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Denn herkömmliche Batterien benötigen zur Herstellung bis zu 500 Mal mehr Strom, als sie selbst abgeben können. Kaufe am besten direkt noch einen zweiten Ersatzakku dazu, dann hast du immer einen vollen Akku zur Hand.

Was ist besser, abnehmbare oder integrierte Stromversorgung?

Für Stirnlampen gibt es drei Arten, wie bzw. wo die Stromversorgung angebracht sein kann. Alle drei Varianten haben so ihre Vor- und Nachteile.

Schwächeren (um die 100–200 Lumen) Modelle haben oftmals 2 AA Mikro Batterien im Lampenkopf an der Vorderseite verbaut. Diese Art Stirnlampe sind selten schwerer als 100 Gramm.

Etwas hellere Lampen werden hingegen mit 2–3 AA Mignon Batterien oder Akkus betrieben, was den Lampenkopf zu schwer machen würde. Die Folge wäre eine wippende oder gar hüpfende Lampe und ein entsprechend schlechtes Lichtbild. Bei diesen Lampen setzen die Hersteller dann entweder auf eine Art Kontergewicht in Form eines separaten Batteriefachs am Hinterkopf oder sie bieten gleich die Option den Akku an einem entsprechend langem Kabel im Rucksack oder der Trikottasche zu transportieren.

Wie lange sollte der Akku der Stirnlampe halten?

Neben der Helligkeit der Lampe ist die Leuchtdauer eines der entschiedensten Kriterien, die man beim Kauf einer Lampe achten sollte.

Je mehr Lumen die Lampe hat und je langer sie leuchten soll, desto größer wird in der Regel auch das Akkupack. Lange Laufzeiten erreicht man eher mit den speziellen Akkus der jeweiligen Lampenhersteller als mit handelsüblichen AA-Batterien.

Mein Tipp zur Leuchtdauer wäre in dem Fall, dass die Lampe auch auf deinem längsten geplanten Lauf noch eine gewisse Reserve haben sollte. Es ist außerdem komfortabler, wenn man die Lampe nicht zwischen jedem Lauf laden muss. Meine aktuelle Lampe von Ledlenser, die MH10* hat eine Leuchtdauer von 120 Stunden, wenn auch nur im niedrigsten Modus von 10 Lumen. In der Praxis genügt der Akku dann bei einem Wechsel zwischen den zwei hellsten von drei Leuchtstufen, um damit eine komplette Dunkelphase im November abzudecken. Laut Hersteller ist sie mit mindestens 10 Stunden Leuchtdauer angegeben, was ich so bestätigen kann.

Wozu dient das Rotlicht bei einer Stirnlampe?

Sogenannte Outdoor Lampen haben oft farbige Filter in Rot oder auch Grün. Damit schwächt man die Helligkeit etwas ab und blendet Dritte nicht so sehr. Rotlicht erhält zudem das Nachtsehen besser als grelles weißes Licht. Für uns Läufer ist dies in der Regel nicht interessant.

Interessanter hingegen sind Stirnlampen mit integriertem Rücklicht, neuere Modelle sind oft damit ausgestattet. Diese Rücklichter erhöhen die Sicherheit und Sichtbarkeit für uns Läufer, gerade im Straßenverkehr. Bei einigen Ultraveranstaltungen sind Rücklichter mittlerweile ebenfalls vorgeschrieben.

Sind Stirnlampen für Läufer wasserdicht?

Die Lampen, die ich kenne, sind alle mindestens nach IPX4 gegen Spritzwasser und Regen geschützt. Alles andere würde bei einer Outdoorlampe auch wenig Sinn ergeben. Bei Kauf sollte man dennoch darauf achten, dass der Hersteller seine Lampe mit mindestens IPX4 angibt. Von allem anderen würde ich, schon aufgrund der Schweißbildung, abraten.

IPX4Schutz gegen allseitiges Spritzwasser
IPX5Schutz gegen Strahlwasser (Düse) aus beliebigem Winkel
IPX6Schutz gegen starkes Strahlwasser
IPX7Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen
IPX8Schutz gegen dauerndes Untertauchen

Bewährte Stirnlampen für Läufer im Überblick

Ledlenser MH10

  • Lichtstärke: 600 Lumen
  • Leuchtweite: zwischen 20 und 150 Meter
  • Energieversorgung: austauschbarer Akku
  • Akku-Laufzeit: zwischen 10 und 120 Stunden
  • Gewicht: 158 Gramm
  • Wasserdichtigkeit: Spritzwassergeschützt (IPX4-Klassifizierung)
  • UVP: 89,90 €

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Black Diamond Icon Headlamp

  • Lichtstärke: 500 Lumen
  • Leuchtweite: zwischen 2 und 100 Meter
  • Energieversorgung: 4 AA-Batterien
  • Akku-Laufzeit: zwischen 70 und 175 Stunden
  • Gewicht: 300 Gramm
  • Stoßfestigkeit: (IP67-Klassifizierung)
  • Wasserdichtigkeit: Wasserdicht (IPX8-Klassifizierung)
  • UVP: 100 €

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Silva Trail Speed 4XT

  • Lichtstärke: 1200 Lumen (1200, 600 und 80 Lumen)
  • Leuchtweite: bis zu 160 Meter
  • Energieversorgung: 3,3 Ah Akku
  • Akku-Laufzeit: 20 Stunden bei 80 Lumen, 2–5 bei 1200 Lumen
  • Gewicht: 257 Gramm
  • Wasserdichtigkeit: Wasserabweisend (IPX5-Klassifizierung)
  • UVP: 189,99 €

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Luma Active LED Stirnband

  • Lichtstärke: 122 Lumen
  • Leuchtweite: zwischen 5 und 40 Meter
  • Energieversorgung: Akku
  • Akku-Laufzeit: zwischen 3 und 15 Stunden
  • Gewicht: 80 Gramm
  • Wasserdichtigkeit: Spritzwassergeschützt (IPX4-Klassifizierung)
  • UVP: 79,99 €

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Spanninga SRun Lauflichtgürtel

  • Lichtstärke: 350 Lumen
  • Leuchtweite: Frontlicht 20 Meter, Rücklicht bis zu 1000 Meter
  • Energieversorgung: fester Akku
  • Akku-Laufzeit: zwischen 3 (350 Lumen) und 10 Stunden (90 Lumen)
  • Gewicht: 200 Gramm
  • Wasserdichtigkeit: Spritzwassergeschützt (IPX4-Klassifizierung)
  • UVP: 79,99 €

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2 Gedanken zu „Stirnlampen für Läufer – worauf kommt es an?“

  1. Pingback: Ist Laufen im Winter ungesund? | TrailRunnersDog.de

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Sascha Rupp

Sascha Rupp

Ich laufe gerne weit und lange, mittlerweile fast ausschließlich abseits der Straße und meist weit weg von Asphalt. Trailrunning ist meine Art zu laufen, denn auf dem Trail oder im Wald, da finde ich Ruhe und Entspannung. An Bestzeiten bin ich nicht interessiert, Distanz ist, was mich reizt.View Author posts

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