Dieser Beitrag wurde am 6. August 2020 veröffentlicht und zuletzt am 31. Oktober 2022 von Sascha aktualisiert

Es ist wohl kein Geheimnis, dass die Begriffe Nachhaltigkeit und Umweltschutz auch in der Sportartikelindustrie immer mehr zu wichtigen Themen werden. Wer wie wir als Läufer, Radfahrer oder Wanderer viel Zeit in der Natur verbringt, der ist in der Regel daran interessiert, dass diese Natur auch geschützt wird. Auch wenn es ganz offensichtlich leider einige schwarze Schafe unter uns gibt, die ihren Müll in der Natur liegen lassen, behaupte ich einfach mal, dass der Großteil sich wirklich Gedanken um seinen Fußabdruck in der Natur macht.

Nachhaltigkeit – mehr als ein Marketing Scherz?

Aber was ist diese „Nachhaltigkeit“ eigentlich? Die Wikipedia beschreibt Nachhaltigkeit als ein Handlungsprinzip zur Nutzung von Ressourcen, das darauf angelegt ist, die natürliche Regenerationsfähigkeit der genutzten Systeme zu bewahren.

Dieses Prinzip der Nachhaltigkeit (enkelgerechtes Handeln) umfasst im industriellen Bereich nicht nur den Umgang mit den Rohstoffen und anderen Ressourcen, sondern eben mit den Menschen, die Produkte fertigen. So sind nachhaltige Unternehmen bestrebt, möglichst wenig Schaden an der Umwelt zu verursachen und ihren Mitarbeitern die best möglichsten Arbeitsverhältnisse zu bieten. Was auf den ersten Blick nur logisch erscheint, ist leider heutzutage noch immer ein Merkmal, mit dem man aus der Masse heraus sticht.

Merinowolle und Mulesing

Ich bin mir bewusst, dass man Wolle und speziell der Merinowolle skeptisch gegenüberstehen kann und auch sollte. Die Bilder von gequälten Schafen, denen recht martialisch die Wolle von Leib geschoren wird, sind alles andere als „schön“. Auch die Tatsache, dass Merinoschafe größtenteils so hochgezüchtet wurden, dass ihnen am After überschüssige Haut ohne Narkose etc. entfernt werden muss, um Entzündungen zu vermeiden, ist ein Problem. Dank vieler Aufschreie von Tierschutzgruppen und Konsumenten, verzichten wohl die allermeisten Wollproduzenten mittlerweile auf das schmerzhafte (Mulesing) entfernen dieser Hautfalten.

Auf diese Zusagen muss man sich als Kunden nun entweder verlassen, oder man meidet Merinowolle. Was allerdings bleibt ist, dass Merinowolle ein nachwachsender Rohstoff ist und Schafhaltung generell auch zum Landschaftsschutz beiträgt. Die Lüneburger Heide wäre keine Heide ohne die lange Tradition der Schäfer und auch ganz im Norden halten Schafe die Naturdämme in Schuss in dem sie u. a. verdichten. Wie so oft sind Dinge nicht schwarz oder weiß.

Es stellt sich die Frage, was besser für den Planeten ist, Kunststoffprodukte aus Rohöl, die am Ende des Kreislaufes als Mikroplastik in Fischen und Meeren landen, oder nachwachsende Wolle. Die Frage der Moral und Ethik muss bitte jeder für sich beantworten.

Woran erkenne ich, ob es sich um ein nachhaltiges Unternehmen handelt?

Wie auch in der Lebensmittelindustrie gibt es in dieser Branche diverse Gütesiegel und Auszeichnungen, anhand derer man sich am Markt orientieren kann. Zu nennen sind hierbei unter anderem das OEKO-TEX Standard 100, das EU-Ecolabel, Der Blaue Engel des Umweltbundesamts, Global Organic Textile Standard (GOTS), Made in Green von OEKO-TEX oder auch das Vaude Green Shape Siegel. Auch die Standards von Fairtrade und der Fair Wear Foundation (FWF) dürften vielen ein Begriff sein. Da das Ganze recht unübersichtlich ist, empfehle ich euch mal bei Greenpeace vorbeizuschauen, dort findet ihr einen Einkaufsratgeber für Textil-Siegel in PDF Form, der die einzelnen Gütesiegel genauer beschreibt. Auf IPSO.com findest du noch weitere Gütesiegel, die speziell für die Sportartikelbranche wichtig sind.

Nachhaltige und faire Hersteller von Sportbekleidung

Hier stelle ich dir heute einige Unternehmen vor, die sich diese Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben haben und entsprechende Zertifizierungen nachweisen können. Die Aufzählung ist keinesfalls komplett und spiegelt natürlich nur einen kleinen Teil der Markenlandschaft wider. Um diese Liste zusammenzustellen, habe ich die Abonnenten meines Instagram und Facebookprofils nach Tipps und Vorschlägen gefragt. Es handelt sich also hierbei um eine Gemeinschaftsproduktion, so zu sagen.

Anmerkung zum Umfang des Artikels: Beim Schreiben dieser Zeilen bin ich regelrecht ein rabbit hole gefallen, denn das Thema Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit in der Industrie ist echt ein Monsterthema. In diesem Artikel habe ich mir Hersteller angeschaut, die einen Schritt weitergehen und sich speziell Gedanken über recycelte Materialien gemacht haben und somit die Menge an Abfall, der entsteht, versuchen etwas zu verringern. Ich habe außerdem meinen Fokus auch regionale und möglichst lokale Unternehmen im deutschsprachigen und dem angrenzenden europäischen Raum gelegt.

YMR Club Track – Slower fashion, faster running

Die schwedische Premium Bekleidungsmarke YMR Track Club wurde 2017 von Peter Häggstöm Lindecrantz gegründet und ist somit noch recht neu auf dem Markt. Die hochwertigen Textilien werden nach eigenen Angeben im schwedischen Textilbezirk Sjuhärad und anderen Teilen Schwedens produziert. Alle getesteten Stücke heben sich im Hinblick auf Verarbeitung und Qualität von vielen Mitbewerbern auf dem Markt ab.

Der Claim „Slower fashion, faster running“ ist augenscheinlich mehr als nur ein Werbespruch, denn die Farben und Schnitte sind gedeckt, unaufgeregt, etwas retro und dennoch schick und modisch. Ich mag den zeitlosen Look jedenfalls und speziell das Västanede Merino T-Shirt macht sich auch im Büro und Alltag gut. Hier geht es zum Produktest.

HerkunftSchweden
Gründung2017
GründerPeter Häggstöm Lindecrantz
ProduktionsstandortSchweden und Ostseeraum
Ziele / WerteYMR Club Track entwirft zeitlose Mode, die untereinader kombinierbar ist um so mit möglichst wenig Produkte Abwechslung in den eigenen Stil zu bringen. Einige Kleidungsstücke sind außerdem unisex, was bedeutet, dass sie im Grunde jder im Haushalt tragen kann. Durch die regionale Produktion sind Lieferketten entsprechend kurz.
BesonderheitenFC-frei, PTFE-frei, recycelte Materialien
BranchenTrail Running, Laufsport allgemein
GütesiegelGOTS-zertifiziert, Global Recycled Standard zertifiziert, OEKO-TEX® zertifizierte Stoffe, Transferdrucke sind bluesign® zertifiziert
Webseitehttps://ymrtrackclub.com/

Iron Roots – Natural Athletic Apparel

Iron Roots ist eine noch junge Bekleidungsmarke aus den Niederlanden, die Sportbekleidung ohne Verwendung von Kunststoffen entwickelt. Dabei setzt Iron Roots auf Lyocell- und Baumwollfasern.

HerkunftNiederlande
Gründung2017
Gründer
ProduktionsstandortNiederlande, Portugal und Griechenland
Ziele / WerteIron Roots stellen Aktivkleidung aus Stoffen her, die keine Kunststoffe enthalten Außerdem arbeiten Iron Roots nicht mit saisonalen Kollektionen um Überproduktion zu vermeiden.
BesonderheitenBekleidung aus Lyocell (Eukalyptus, Hanf und Buchenholz) und Baumwolle.
BranchenLaufsport allgemein, Kraftsport, Fitness und Crossfit
GütesiegelGOTS und FSC, SMETA-zertifizierte Fabriken
Webseitehttps://de.ironroots.com

PYUA Ecorrect Outerwear

HerkunftDeutschland
Gründung2008
GründerTimo Perschke, Kiel
Produktionsstandort
Ziele / WertePYUA versucht entweder ein Produkt möglichst sortenrein zu planen (Außenstoff, Membran, Futterstoff, Backing aus Polyester) oder es wird bereits bei der Planung darauf geachtet, dass unterschiedliche Materialien beim Recyclingprozess gut voneinander zu trennen sind.
BesonderheitenFC-frei, PTFE-frei, recycelte Materialien
BranchenBergsport, Wintersport, Trail Running
GütesiegelTHE BLUE WAY“ von BLUESIGN, Fair Wear Foundation
Webseitehttps://pyua.de/

TAO Tactical Wear

In meinen Augen besonders spannend; TAO nutzt mit ECONYL ein Nylongarn, welches aus alten Fischernetzen hergestellt wird. Dazu werden in Slowenien Fischernetze, Stoffreste, alte Teppiche und Plastikmüll aus den Meeren der ganzen Welt gesammelt und zu recyceltem Nylon verarbeitet. TAO hat außerdem als erklärtes Ziel, dass wir Kunden unserer nicht mehr verwendeten Textilien zurückbringen und so wieder in den Kreislauf bringen können.

HerkunftDeutschland
Gründung1997
Gründer Claus-Dieter Grapentin
ProduktionsstandortEuropa, seit 2018 als Rückbesinnung. Portugal, Litauen, Ungarn, Mazedonien und Deutschland, Design in Deutschland
Ziele / WerteBis Winter 2020 alle Produkte aus nachhaltigen Fasern, entweder Bio oder Recycling.
BesonderheitenECONYL Made 100% Regenerated Nylon aus Fischernetzen, Polyamid Amni Soul Eco biologisch abbaubares Nylon
BranchenLaufen, Freizeitbekleidung
GütesiegelGOTS Global Organic Textile Standard
Webseitehttps://www.tao.info/

Triple2

Triple2 ist eine mir vollkommen unbekannte Marke aus Deutschland. Ich bekam den Tipp vom MTB Travel Girl Caro via Social Media. Triple2 stellt hochwertige Fahrradtrikots und Radhosen her und nutzt dabei entweder einen Mix aus Merinowolle und der Holzfaser Tencel oder eben recyceltes Polyester für ihre Produkte. Erwähnenswert in meinen Augen, das Crash Replacement im Falle eines Defekts der die Funktion der Bekleidung einschränkt. Kommt ja auf dem Rad schon öfter mal vor, dass man stürzt (ich zumindest …) und sich etwa seine teure Regenjacke ruiniert.

HerkunftDeutschland, München
Gründung2010
Gründer
ProduktionsstandortKroatien, Tschechien
Ziele / WerteNachhaltigkeit und Fairness sind kein Trend, sondern ein Muss.
BesonderheitenAusschließlich Mulesing freie und zertifizierte Merinowolle, Tencel (Lyocell) Holzfaser, ECONYL, PFC und PTFE freie Materialien, recyceltes Polyester, bieten Crash Replacement für ihre Produkte an
BranchenRadbekleidung
GütesiegelGOTS Global Organic Textile Standard
Webseitehttps://triple2.de/

Vaude

Das traditionsreiche Familienunternehmen aus Tettnang am Bodensee dürfte jedem Outdoorer bekannt sein. Um die Aussprache des Firmennamens ranken sich allerdings diverse Mythen, denn gewissermaßen jeder, den ich treffe, spricht es anders aus. Dabei ist es eigentlich ganz einfach, denn man spricht es, wie es geschrieben wird. V D oder eben Vaude steht für die Anfangsbuchstaben der Gründerfamilie von Dewitz.

Das Unternehmen gilt als sehr umweltfreundlich, nachhaltig und fair. So betreibt Vaude eine eigene Bio Kantine nebst einem Kindergarten am Hauptsitz. Sowohl die einzelnen Produkte als auch das Unternehmen als Gesamtes werden regelmäßig mit im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit ausgezeichnet.

Teile der Produkte sind „made in Germany“ und werden dort in Handarbeit hergestellt. Selbstredend setzt auch Vaude auf Recyclingmaterialien, verzichtet auf PVC und nutzt natürliche Fasern wie Baumwolle und auch Tencel.

HerkunftDeutschland
Gründung1974
GründerAlbrecht von Dewitz, seit 2009 Antje von Dewitz
ProduktionsstandortVietnam / Tettnang
Ziele / WerteNachhaltig, innovativ einen Beitrag zu einer lebenswerten Welt leisten, damit auch die Menschen von morgen die Natur genießen können.
BesonderheitenDie Produkte von Vaude lassen sich leicht reparieren und das Unternehmen bietet dazu eine umfangreich Datenbank mit Reparaturanleitungen an. VAUDE „Öko“-Kollektion „Green Shape“
BranchenOutdoorbekleidung aller Art
GütesiegelFair Wear Foundation verifiziert, bluesign-gescreent, umweltzertifiziert nach ISO 14001
Webseitehttps://www.vaude.com/

GSA Sport

Die Marke GSA kenne ich schon seit meinem ersten Besuch auf der ISPO in München. Damals sind mir die sehr sympathischen Griechen durch ihren für Laufbekleidung eher ungewöhnlichen Stil aufgefallen. Aus meiner Erinnerung würde ich sagen, dass sie damals noch so prominent mit der Nachhaltigkeit geworben haben. Auch wenn GSA mit ihren Produkten die Vorgaben von GOTS und dem Oeko-Tex Standard 100 erfüllen, produzieren sie unter anderem in Fernost. Aber auch dort soll es ja faire Arbeitsbedingungen geben.

HerkunftGriechenland
Gründung2008 wurde die Firmengruppe Gepaworld gegründet
Gründer
ProduktionsstandortEuropa, Pakistan, Indien, Bangladesh und China
Ziele / WerteThink sustainable, Kernwerte von Gepaworld Einfachheit, Nützlichkeit, Innovation und Nachhaltigkeit.
Besonderheiten100% Bio Baumwolle, zum Teil recycelte Baumwollfasern, recyceltes Polyester
BranchenLaufen, Freizeitbekleidung
GütesiegelGOTS Global Organic Textile Standard, Oeko-Tex Standard 100
Webseitehttps://www.gsasport.com/
Nachhaltigkeit durch Recycling

Raidlight

Nachhaltigkeit scheint hier kein primäres und erklärtes Firmenziel von Raidlight zu sein, zumindest ist dieser Punkt auf der Webseite nicht explizit aufgeführt. Interessanterweise habe ich bereits 2014 eine Trailshort von Raidlight gekauft, die zum Teil schon aus recyceltem Polyester bestand.

HerkunftFrankreich
Gründung1999
GründerBenoit Laval
ProduktionsstandortVietnam, Design in Frankreich
Ziele / WerteRaidLight hat das Ziel die technischsten, leichtesten und ergonomischsten Produkte zu entwickeln.
BesonderheitenViele Produkte sind auf 100% recyceltem Polyester wie PET Flaschen und Industrie-Abfällen
BranchenTrail Running
Gütesiegelkeine
Webseitehttps://www.raidlight.com

Patagonia

Die US-Marke Patagonia ist ebenfalls schon ein alter Hase in der Outdoorbranche und legte auch bereits vor der Gründung der One Percent for the Planet Allianz viel Wert auf Nachhaltigkeit. Dabei setzt das Unternehmen aktuell noch nicht zu 100 % auf recyceltes Polyester, spendete dafür aber nach eigenen Aussagen bereits 89 Mio. US-Dollar in Sach- und Geldspenden an Umweltschutzgruppen. Interessant auch, dass das Erste, was man auf der Homepage von Patagonia sieht nicht etwa eines ihrer Produkte, sondern die Frage „Warum regenerative Organic?“ ist. Klare Aussage.

HerkunftUSA, Ventura
Gründung1973
GründerYvon Chouinard
ProduktionsstandortVietnam. Sri Lanka
Ziele / Werte1% for the Planet, mindestens 1% des Umsatzes setzt Patagonia für den Schutz und die Erhaltung der Umwelt ein. Mitbegründer der 1% for the Planet Allianz.
BesonderheitenKampagne “ Don’t buy this jacket“ wirbt für Upcycling, Reparatur und 2nd Use. recyceln Plastikflaschen, unbrauchbare Stoffreste und Kleidung – in der 2019 er Kollektion 79% RePET
BranchenOutdoorbekleidung aller Art
Gütesiegelu.a. Fair Trade zertifiziert, bluesign™ zertifiziert
Webseitehttps://eu.patagonia.com/

Allbirds

Das US-Unternehmen verarbeitet allerhand spannende Materialien in ihren Schuhen. Neben der Merinowolle kommen auch Fasern aus Zuckerrohr, Eukalyptus oder auch Rizinussamen zum Einsatz. Auch wenn ich leider nichts zu den Produktionsbedingungen herausfinden konnte, dennoch bestimmt einen Blick wert.

Was ist Euer Lieblings-Baumwitz?
Frage: Was ist ein Keks unter einem Baum?
Antwort: ein schattiges Plätzchen.

aus den FAQ auf der Homepage von Allbirds
HerkunftUSA, die Allbirds, B.V. hat ihren Sitz in Amsterdam
GründungGründung als Kickstarterkampagne 2014
GründerTim Brown und Joey Zwillinger
Produktionsstandort
Ziele / Werte
BesonderheitenVerarbeiten u.a. Zuckerrohr, Eukalyptus, Merinowolle, Rizinussamen und Holzfasern aber auch recyceltes PET
BrancheSchuhbranche
GütesiegelZQ-Zertifikat
Webseitehttps://de-de.allbirds.eu/

Giesswein

Das Familienunternehmen aus Tirol fertigt seit 1954 Bekleidung aus Wolle. Begonnen haben sie klassisch mit Pullovern und Jacken für den Hausgebrauch. 2017 kam der erste Laufschuh aus Merinowolle auf den Markt.

HerkunftÖsterreich
Gründung1954
GründerElisabeth und Walter Giesswein
ProduktionsstandortFertigung zu 100% in Österreich
Ziele / WerteDas Hauptaugenmerk der Firma Giesswein liegt nach eigenen Aussagen darauf, vor, während und nach dem gesamten Produktionsprozess Ressourcen möglichst schonend einzusetzen und wiederzuverwenden.
Besonderheitenproduzieren einen Geländeschuh (Wool Cross X)aus Merino- und Schurwolle, 0% Stoffabfälle und bis zu 90% recyceltes Wasser in der Produktion. Seit 2017 0% Erdöl in der Produktion.
BrancheSchuhbranche
GütesiegelMulesing-free Merinowolle
Webseitehttps://www.giesswein.com/

Alternativen zum Neukauf

Reparatur und Upcycling

Ein echtes Qualitätsmerkmal von Bekleidung oder Ausrüstung ist es ja, dass man sie selbst reparieren kann. Dazu muss man aber eben bei der Anschaffung auf eine gewisse Produktqualität achten, man gewinnt nicht viel, wenn am 1 € Shirt der Flicken dann das einzige ist, was noch hält. Aber mal ehrlich? Wenn eure Regenjacke nach einer Tour einen Riss hat, tut es dann nicht auch einfach ein wasserdichter Flicken?

Wer selbst nicht nähen kann oder sonst auch nicht so wirklich handwerklich begabt ist, dem wird unter repaircafe.org bestimmt geholfen. Ein Repair Café ist ein ehrenamtliches Treffen, bei dem man zusammen mit anderen oder auch allein kaputte Dinge reparieren kann.

Firmen wie Vaude oder Patagonia bieten diesen Service von Hause aus entweder in Form von Reparaturanleitungen oder einen Reparaturservice an und werben offen mit dieser Option. Vaude zum Beispiel hat in Kooperation mit eBay einen Upcycling-Shop ins Leben gerufen, dort kann man Produktionsreste der Materialien kaufen und entweder zur Reparatur nutzen oder direkt neue Dinge daraus nähen.

Nachhaltigkeit durch Upcycling

Kaufe gebraucht – Secondhand

Eigentlich logisch und etwas, was in meiner Kindheit nichts Besonderes war. Damals gab es gewissermaßen an jeder Ecke, Secondhand-Läden oder Flohmärkte. Schaue ich in meinen Kleiderschrank, lachen mich da auch diverse Kleidungsstücke, an die ich eigentlich nicht mehr benötige. Heutzutage könnte ich so etwas dann recht bequem bei diversen Kleinanzeigenportalen oder aber auf Facebook in der Gruppe „Trailrunner Börse“ loswerden. Eine Alternative sind Kleiderkassen vom Roten Kreuz oder anderen Hilfsorganisationen, dann erfreut sich vielleicht demnächst jemand anderes über die Sachen.

Wie stehst du zum Thema Nachhaltigkeit? Hast du noch Tipps oder kennst spannende Firmen und Konzepte? Dann würde ich mich über einen Kommentar freuen!

4 Gedanken zu „Nachhaltigkeit in der Sportartikelindustrie“

  1. Hallo Sascha,
    danke für deinen Einsatz und deine Bemühungen zu einer nachhaltigeren Umwelt! Wesentlich mehr unserer KollegInnen, ob im Sport oder sonst wo, sollten sich um ihr zukünftiges Wohlbefinden Gedanken machen. Und da bin ich auch schon bei meinem Thema dieses Kommentars: In einem Punkt möchte ich dir widersprechen. Umweltschutz oder vielmehr „Umweltpflege“ und „-schonung“ kann nicht (nur) Sache der Politik sein. Denn wie uns diese Politik tagtäglich immer wieder vor Augen führt werden nur jene Themen verfolgt, die ihre Wähler*innen dazu bringen die jeweiligen Politiker wieder zu wählen. Verantwortung wird in der Politik schon lange nicht mehr übernommen. Das heißt also im weiteren Schluss, dass wir, als Wähler dieser Politiker, aufstehen und aufzeigen müssen, was uns wichtig ist. Nicht nur in Worten oder Postings sondern in tagtäglichen Aktivitäten. Das wiederum bedeutet ein „change in mindsetting“ jedes einzelnen. Ob das nun der morgendliche Arbeitsweg per Fahrrad oder Öffis statt eigenem PKW ist oder ob dies Aufsammeln von Müll am Wegrand ist oder ob dies einfach mal öfters das Licht abdrehen ist … sei jedem seine Sache. Aber wenn wir nicht selbst unser und das Leben unserer Nachkommen in Hand nehmen wird’s so lange niemand tun bis es schmerzt. Leider – aber bekanntlich – ändern wir Menschen unsere Gewohnheiten erst ab einem gewissen Schmerzlevel, und da sind wir leider sehr sehr anpassungsfähig und resistent. Lies dir mal den Artikel unseres aktuellen Alpenverein – Magazins in Österreich auf S. 10 durch https://www.alpenverein.at/portal_wAssets/docs/service/bergauf/pdf_downloads/bergauf_2022/Bergauf_4_22_ebook.pdf
    Nichts für ungut – keep on caring! Gruss Roland
    P.S. ganz nebenbei: Ich arbeite seit über 20 Jahren im Marketing – was ich tagtäglich an „Greenwashing“ von verschiedensten Firmen sehe, ob das Bekleidung oder Sportartikel sind … , Nachhaltigkeit wird meistens nur als neuer Marketingtrend verwendet um weitere Umsätze zu steigern – um die Sache selbst gehts nicht. Ansonsten müssten diese Hersteller schon lange schreiben „Hört auf zu kaufen und versucht zu recyclen, öfters zu verwenden, gebraucht weiterzugeben … etc.“ Tun sie aber nicht – weil das bringt keine Umsätze.

    1. Hallo Roland,

      Umweltschutz oder vielmehr „Umweltpflege“ und „-schonung“ kann nicht (nur) Sache der Politik sein. Denn wie uns diese Politik tagtäglich immer wieder vor Augen führt werden nur jene Themen verfolgt, die ihre Wähler*innen dazu bringen die jeweiligen Politiker wieder zu wählen.

      Du hast selbstverständlich recht. Was ich ausdrücken wollte ist, dass wir als einzelne wenig (direkten) Einfluss auf die großen Umweltverschmutzungen dieser Tage haben. Natürlich können und sollten wir, jeder für sich, bewusster und ressourcenschonender leben, um unseren Teil beizutragen und irgendwann dann hoffentlich auch die Politik entsprechend zu beeinflussen. Was ich als Einzelner aber nicht kann, ist Gesetze (direkt) zu beeinflussen und im großen Rahmen CO₂ oder Plastikmüll einsparen, wenn die Firmen, die diese Produkte herstellen, es nicht tun, weil es gesetzlich nicht vorgeschrieben ist. Ich kann in vielen Regionen auch nicht so einfach aufs Auto verzichten, wenn weder Radwege noch ÖPNV ausgebaut sind, hier wo ich wohne wäre ich mit dem Bus über eine Stunde unterwegs, um zur Arbeit zu kommen, da laufe ich die 10 Kilometer schneller. Mit dem Rad geht das zwar wunderbar, dann fehlt es aber wieder an Duschmöglichkeiten in der Firma. Baut mein Arbeitgeber jetzt einfach so eine Dusche ein, wenn er es nicht muss? Eher nicht. Es wäre utopisch zu denken, dass Unternehmen aus Liebe zum Menschen und der Umwelt handeln und dafür auf Gewinne verzichten. Zum Glück gibt es ja auch hier ja Ausnahmen, wie zum Beispiel die erwähnten Marken.

      Greenwashing empfinde ich auch als ein großes Problem, denn wir als Konsumenten können da oft schwer dahintersteigen. Sei es aus Unwissen oder einfach, weil es aufwendig wäre das zu recherchieren. Da bleibt uns nur, nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln.

      Viele Grüße
      Sascha

  2. Pingback: Nachhaltige Sportartikelhersteller - meinsportpodcast.de

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Sascha Rupp

Ich laufe gerne weit und lange, mittlerweile fast ausschließlich abseits der Straße und meist weit weg von Asphalt. Trailrunning ist meine Art zu laufen, denn auf dem Trail oder im Wald, da finde ich Ruhe und Entspannung. An Bestzeiten bin ich nicht interessiert, Distanz ist, was mich reizt.View Author posts

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